Atem & Stimme für Kinder und Jugendliche

Die Atmung ist Grundlage des Sprechens und Singens. Atem und Stimme stehen in direkter Beziehung zu einander. Bei Stimmstörungen stellt sich die Frage, welche Prozesse bisher den freifließenden Atem erschwerten und wie sich dies auf die Stimme/ Sprache übertragen hat?

In der Atemtherapie wird die Aufmerksamkeit primär auf das Atemverhalten des Kindes/Jugendlichen, den Rhythmus und die Atemtiefe gelenkt. Atemfehlformen wie z.B. Hochatmung können nämlich die Entstehung von Stimmstörungen begünstigen resp. diese unterhalten. Dadurch kommt es zu einer Verspannung von Schulter-, Hals- und Kehlmuskulatur. Zu ähnlichen Verspannungen können auch verschiedenste Formen angespannter oder aus dem Gleichgewicht geratener Körperhaltungen führen.

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Bei einer Stimmstörung zeigt sich eine Auffälligkeit des Stimmklanges. Die Stimmfunktion ist unter Umständen eingeschränkt, klingt heiser, dünn, behaucht und vitale Gefühle wie Freude, Mitgefühl oder Wut bekommen kaum Ausdruckskraft. Die Ursache können banale Infekte, unökonomischer Stimmgebrauch, mangelnde Mobilität des Kehlkopfes durch Erschlaffung u./o. Verspannungen sein, welche der Körper versucht mit Hilfsspannungen zu kompensieren.

Typische Symptome sind: Heiserkeit, Hustenreiz, Engegefühl, Räusperzwang, rauer oder belegter Stimmklang.

Kinder mit einer Stimmstörung sind oft körperlich angespannt, schwer zur Ruhe zu bringen und können sich nicht optimal konzentrieren. In spielerischer Weise werden deshalb zunächst entspannende Atem- und Körperübungen durchgeführt. Durch die Regulation von Bewegung und Haltung sowie die Schulung der Körperwahrnehmung kann eine ausgeglichene Körperspannung aufgebaut werden.

Mögliche Gründe für eine Atem-Stimmtherapie:

  • Atembeschwerden / Mundatmung
  • Chronische Erkältungen / Heuschupfen /Allergien
  • Stimm- und Sprachstörungen
  • Körperliche Verspannungen und Fehlhaltungen
  • Vegetative Beschwerden: Kopfschmerzen / Verdauungsstörungen /
  • Schlafstörungen
  • Hyperaktivität, allgemeine Unruhe
  • Hypoaktivität, Müdigkeit
  • Ängste / Unsicherheit / Seelische Verstimmungen
  • Wutanfälle, Aggression
  • Mangelnde oder fehlende Konzentration

Kinder und Jugendliche lernen die Verbindung “Atem-, Stimm-, und Körperbewusstsein” gezielt einzusetzen und sich dadurch in schwierigen Situationen selbst zu helfen. Gemeinsam werden Übungen für zu Hause gelernt. Insgesamt hängt der Therapieerfolg stark von der Eigenmotivation des Kindes ab. Für eine dauerhafte Stimmumstellung ist dabei die verständnisvolle Unterstützung aus der Umgebung für das Kind von großer Bedeutung. Für den Therapieverlauf ist es wichtig, dass die Eltern in Beratungsgesprächen sowie durch Begleitung der Übungen in die Behandlung miteinbezogen sind. Auch der Kindergarten / die Schule sollten die Therapie idealerweise mittragen.

Die Arbeit mit Kindern und Jugendlichen wird ihrem Alter entsprechend gestaltet. Mit Kindern im Primarschulalter dauert eine Sitzung 45 Minuten.